Während ich über den Inhalt meines neuen Blog-Beitrages nachdenke, lasse ich meine Eindrücke der vergangenen Woche Revue passieren…….Und es kommt mir das Wort „Authentizität“ in den Sinn. Ihr könnt beruhigt weiterlesen, denn es folgt hier keineswegs eine theoretische Abhandlung über diesen häufig benutzten, missbrauchten und gequälten Begriff. Und dennoch beschäftigt mich dieser, er ist allgegenwärtig – nicht nur auf meinem künstlerischen Weg. Wie Euch vielleicht aus meinen anderen Texten bekannt ist, suche ich in meiner Kunst nach dem Unverbildeten und Unverstellten. Meine Neugierde, mein Wissensdurst und mein Forscherinneninstinkt wollen sich mit Fassaden und Scheinwelten nicht zufrieden geben. Inzwischen habe ich festgestellt, dass bei dieser Suche kein Ende abzusehen ist. Was ist echt? In einem Geflecht von Bezügen und Beziehungen, geprägt und geformt von diversen Einflüssen, Bedürfnissen, Wünschen und Sehnsüchten wird die Beantwortung dieser Frage zur Lebensaufgabe. Es scheint, dass selbst eine mögliche Antwort einem permanenten Wandel unterworfen ist.
Zurück zum Ausgangspunkt: in meinem Bemühen, einen authentischen oder besser gesagt ehrlichen und interessanten Bericht aus meinem Atelieralltag zu verfassen, wundere ich mich über den gravierenden Einfluss der vermeintlich banalen Alltäglichkeiten auf mein künstlerisches Schaffen. Betrachte ich das Kunstgeschehen im Scheinwerferlicht, so entsteht der Eindruck, dass sich dieses Galaxien entfernt von meinem Alltag befindet.
Hier am Boden der Realität hat mich der rechte Winkel auch diese Woche noch in Trab gehalten. Eine meiner Musen – unsere Hündin Merle – war krank und brauchte dringend Zuwendung. (In verklärten Berichten über Künstlerpersönlichkeiten und deren Musen, steht diese Thematik gar nicht zur Debatte.) Kurse müssen vorbereitet werden und bevor ich meine nächsten Ausstellungen plane, ruft das Mittagessen. Und während dieser alltäglichen Verrichtungen kommen oft die besten Einfälle dahergepurzelt……..Humor, Leichtigkeit und Fantasie können selbst Routinearbeiten verzaubern.
Inzwischen sind vier große und sieben kleine Keilrahmen bespannt und grundiert. Sie warten darauf, mit Farbe und Pinsel kommunizieren zu dürfen. Da ich immer gerne an mehreren Projekten gleichzeitig arbeite, habe ich auch ein bereits begonnenes Bild hervorgeholt und mich weiteren Papiergeschichten gewidmet. Darin sind die Spuren und der Zauber des Alltäglichen deutlich zu sehen…….
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