Marillenbäume, Weingärten, Pfirsiche, Kellergassen und ein altes Schulhaus…
Damit hat alles angefangen – in meiner Kindheit. Die stillen großen Räume waren – zwischen dem alltäglichen Schulbetrieb – mein Reich, das ich mit inneren Bildern und zahlreichen Geschichten füllte. In diesem alten Haus purzelten Worte im Laufe des Tages immer seltener daher. Musik in allen Winkeln – in vielen Variationen – hat mir schon damals gezeigt, dass wir uns nicht nur durch Sprache verständigen können. Der Schatz meiner Kindheit – die Sensibilität für Töne und Atmosphärisches, die Verbundenheit mit der Natur und eine Sprachmelodie, die von Paradeisern, Karfiol, Polsterzipf und Topfengolatschen lebt – hat mit dem Zauberreich der Farben einen Verbündeten gefunden. Um zu verstehen tauche ich ein in den unendlichen Raum zwischen den Zeilen. Sprache ist so viel mehr als das gesprochene Wort. Das Bilderschaffen als Akt der Kommunikation und Begegnung, genährt von einer prall gefüllten Stille. Ein Versuch der Annäherung.
Malend verlasse ich das Ufer – ohne Gepäck und ohne Ziel – kämpfe mich durch das Dickicht der Vorstellungen und besänftige die Drachen der Vergangenheit. Und dann, da wird es plötzlich – ganz leicht und lebendig – es fügt sich zusammen – Geschichten entstehen. Das Nicht-Sichtbare, Nicht-Greifbare – intuitiv Wahrgenommene existiert… zeigt sich auf meiner Leinwand.
Die Geschichten in meinen Bildern führen ein Eigenleben – sind offen – können sich in diese oder jene Richtung bewegen – sich überraschend wenden und Geheimnisse bewahren. Ich liebe das Feld der unendlichen Möglichkeiten – dort wo ich suchen und finden kann – dort wo es so oder so – auch so UND so – oder auch anders sein kann.