Was ich immer wieder gefragt werde…..

Woher kommen deine Ideen?

Die Suche nach einer geeigneten Definition für „Idee“ hat mich auf ein weites Feld geführt.
Schließlich bin ich mir nicht mehr so sicher, ob die Fragesteller*innen tatsächlich Idee meinen oder vielleicht auch Fantasie, Inspiration……
Bevor ich mit meinen Gedanken im Irrgarten der Möglichkeiten verloren gehe, kehre ich zurück. Immerhin möchte ich hier keinen wissenschaftlichen Artikel schreiben.

Über das Eigenleben der Ideen hatte ich hier bereits geschrieben.

An dieser Stelle möchte ich Elizabeth Gilbert zitieren. In ihrem Buch „Big Magic –  Creative living beyond fear“ zeichnet sie ein Bild, das für mich sehr stimmig ist.

„I believe that our planet is inhabited not only by animals and plants and bacteria and viruses, but also by ideas. Ideas are a disembodied, energetic life-form. They are completely separate from us, but capable of interacting with us—albeit strangely. Ideas have no material body, but they do have consciousness, and they most certainly have will. Ideas are driven by a single impulse: to be made manifest. And the only way an idea can be made manifest in our world is through collaboration with a human partner. It is only through a human’s efforts that an idea can be escorted out of the ether and into the realm of the actual.“

Um die Idee einzuladen, braucht es meine Gegenwärtigkeit. Das kann während banaler Hausarbeiten sein, in der Natur, vertieft in Gesprächen, im Malprozess………Sie kommt plötzlich und überraschend.

Ich möchte aber behaupten, dass ich mich überwiegend ohne (fixe) Idee in den Malprozess begebe. Ausgangspunkt ist immer die jeweilige Stimmung, in der ich mich befinde und die Themen, die in mir arbeiten.

Inspiration finde ich in der Begegnung
mit
mir und all den inneren Anteilen,
meinem Gegenüber,
den Tieren,
der Natur,
einer Gruppe von Menschen…….

und ich finde sie auch während der Betrachtung eines Bildes,
denn ich lasse mich gerne von anderen Künstler*innen und Kreativen inspirieren.

Es ist die Dynamik dazwischen, die mich fasziniert und das, was daraus entsteht.
Mich begeistert das Erfassen von Zusammenhängen – wie das große Ganze aus Einzelteilen besteht, die mehr oder weniger eng miteinander verwoben sind – manchmal auch verflixt verstrickt.

Ich bin ja der Meinung, dass alles mit allem zusammenhängt.

Wenn es mir gelingt, mich in eine neutrale Beobachterposition zu begeben – was ja auch nicht immer möglich ist – dann eröffnet sich mir ein weites Feld für meine Studien.
So gesehen sind es Eindrücke, Erfahrungen, Beobachtungen, Empfindungen, Gefühle, Gedanken, …….die auf der Leinwand sichtbar werden. Die Dynamik des Prozesses der Reflexion setzt sich in meinen Bildern fort.

Beschäftige ich mich intensiver mit einem Thema, so zeigt es sich auch im Außen oder umgekehrt und schließlich in meinen Geschichten.

Während des Schreibens wurde mir die Komplexität dieser Frage bewusst. Ich hab Lust darauf bekommen, nach weiteren Antworten zu suchen. So ist das mit dem Schreiben und Nachdenken (sicherlich nicht nur) bei mir.

Woher kommen eure Ideen?

4 Kommentare

  1. Liebe Theresa,
    eine interessante Frage, der du dich da gewidmet hast und ich finde es gar nicht so einfach, sie zu beantworten.
    Einige meiner Ideen kommen spontan wenn ich eine Papierschnipsel oder ein Wort finde und daraus entwickelt sich dann ein Bild, eine Collage …
    Und natürlich auch von den Dingen um mich herum, Farben, Formen und was mich spantan anspricht … wie zum Beispiel die portugiesischen Fliesen …
    Dank dir für die Anregung, ich bin gespannt, welche Antworten du noch findest…
    Liebe Grüße
    Sabine

    Antworten
    • Liebe Sabine, vielen Dank für deine Antwort, deine Gedanken:-) Papierschnipsel und Wörter als Türöffner für Ideen – das ist auch ein sehr inspirierendes Bild. Dass dich die portugiesischen Fliesen ansprechen, kann ich gut nach vollziehen. Viele liebe Grüße, Theres

      Antworten
  2. diese frage wird mir – und wurde mir besonders in der zeit, als ich sehr viele schachtelgeschichten kreiert habe – ständig gestellt.
    ich kann dazu nur sagen: gehe mit wachen augen durch die welt, betrachte kleinigkeiten, höre zu, nehme gerüche wahr, berühre dinge, schau auf den boden in den himmel, in die augen deines gegenübers. verlier dich nicht im alltagskram, träume, sei faul, genieße.
    natürlich entstehen im prozess der arbeit, egal ob mit farben oder materialien immer weitere ideen, die man verfolgt, verwirft, wieder aufnimmt. das bedeutet auch: fang einfach an kreativ zu sein und bewundere nicht nur die werke der anderen. die haben auch mit ersten strichen angefangen, erfahrungen gemacht, sich entwickelt.

    ich unterstütze z.b. bei instagram jede noch so kleine arbeit, bei der ich merke, jemand beginnt selbst tätig zu werden, will etwas für sich erreichen – und sei es nur mit einem einzigen kleinen schritt, einem druck, einer kleinen collage, einem besonderen foto . und siehe da, je mehr positive rückmeldungen diejenige bekommt, desto mehr vertrauen erhält sie, macht weiter, wird mutiger, besucht workshops, entwickelt sich. das habe ich bei mehreren frauen beobachet und es erfüllt mich wirklich mit freude.

    danke für deine frage – und deine antworten. ich habe auch nochmal darüber nachgedacht und mir selbst ein bisschen mehr klarheit verschafft.

    liebe grüße
    mano

    Antworten
    • Liebe Mano, vielen herzlichen Dank für deine überaus inspirierenden Gedanken und auch dafür, dass du dir die Zeit genommen hast zum Lesen, Nachdenken und Schreiben. Es sind schöne Bilder, die du da mit deinen Worten zeichnest. Dass du mit offenen Sinnen durch die Welt gehst, ist in deinem Blog und auch auf IG spürbar. Nicht nur durch deine Naturaufnahmen gibst du uns immer wieder zu verstehen, dass es so viel zu entdecken gibt.
      Ja, du hast mich auch an den wichtigen Aspekt der Ideenfindung im Prozess erinnert.
      Wie du andere Frauen auf IG motivierst und Anteil nimmst an ihrer Entwicklung, hat mir die positiven Seiten dieses Netzwerkes aufgezeigt und mich ein Stück weit damit versöhnt. Danke, liebe Mano:-)
      Viele liebe Grüße,
      Theres

      Antworten

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Theresia Heimbach

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